Die Insel Föhr (friesisch Feer, dänisch Før) gehört zu den Nordfriesischen Inseln und zum Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Föhr ist die größte und bevölkerungsreichste deutsche Insel ohne Landverbindung.
Der Name Föhr und das friesische Pendant Feer sind vielfältig interpretiert worden. Die aktuelle etymologische Forschung geht davon aus, dass der Name Föhr einen maritimen Hintergrund hat. Eine weitere Deutung bezieht sich auf friesisch feer "unfruchtbar".
Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Auf der Insel befinden sich drei mittelalterliche, seit der Reformation evangelische Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert - in Wyk-Boldixum die Kirche St. Nicolai, in Nieblum die Kirche St. Johannis und in Süderende die Kirche St. Laurentii. Auf den dazugehörigen Friedhöfen finden sich die sogenannten Sprechenden Grabsteine, die ganze Lebensgeschichten erzählen und teilweise bebildert sind.
Archaologie
Mehrere Hügelgräber zeugen von einer Besiedelung der Insel während der Bronzezeit. Heute lassen sich noch 17 dieser alten Grabmonumente besichtigen; sie liegen vor allem im Südwesten der Insel.Bei Borgsum befindet sich zudem die Lembecksburg, ein Ringwall aus der Zeit der Völkerwanderung mit 95 Metern Durchmesser und acht Metern Ringhöhe. Der Sage nach soll hier im Mittelalter der Ritter Klaus Lembeck als Statthalter des dänischen Königs residiert haben.
Museen
In Wyk liegt das Friesenmuseum (eigentlich Dr.-Carl-Häberlin-Museum), das sich der Wahrung und Vermittlung friesischer Kulturgeschichte widmet, es wurde 1908 eröffnet. In Alkersum befindet sich das 2009 eröffnete Museum Kunst der Westküste, das in wechselnden Ausstellungen internationale klassische und zeitgenössische Kunst zum Thema "Meer und Küste" präsentiert. Ein kleines Heimatmuseum in Oevenum widmete sich ab 1993 der Geschichte der Landwirtschaft und dem Leben auf der Insel, ist aber seit 2011 aus Altersgründen geschlossen. Die Sammlung ist jedoch erhalten.
Windmühlen
Windmühle Venti Amica (Windes Freundin) von 1879 in Wyk auf FöhrAuf Föhr befinden sich des Weiteren fünf Windmühlen, davon zwei in Wyk (die Galerieholländerwindmühle Venti Amica von 1879 im Stadtgebiet und eine Bockwindmühle von der Hallig Langeneß im Außenbereich des Friesenmuseums), dazu jeweils eine in Wrixum (Osterwindmühle, achtkantiger Erdholländer, 1850-1960 in Betrieb), Borgsum (Borigsem, achtkantiger Galerieholländer von 1992 nach Brand des Vorgängerbaus) und Oldsum (achtkantiger Galerieholländer von 1901).Bis auf die Bockwindmühle und die Mühle in Wrixum (Museum und Restaurant) befinden sich die Mühlen in Privatbesitz.
Vogelkojen
Sechs Vogelkojen findet man in der Marsch im Norden der Insel. Zu ihnen zählen die neue sowie die alte Oevenumer Vogelkoje, die zu Midlum gehörende Ackerumer Vogelkoje, die Borgsumer, die Oldsumer und die Boldixumer Vogelkoje. Letztere kann man besichtigen.
Wattenmeer
Auch das gesamte Wattenmeer (als Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe) gilt als Sehenswürdigkeit.Vor allem das Vorland nördlich des Inseldeiches, aber auch die übrigen Wattflächen bieten Rast- und Futterplätze für viele Arten von Seevögeln. So findet man dort zahlreiche Austernfischer, Eiderenten und Brandgänse. Während des Vogelzuges fallen außerdem große Schwärme von Zugvögeln auf Föhr und den umliegenden Inseln ein. Gelegentlich, insbesondere nach schweren Winterstürmen, können Seehunde am Strand angetroffen werden.Der Südstrand der Insel zwischen Wyk und Utersum ist ein beliebter Badestrand. Von den Fremdenverkehrsämtern werden geführte Wattwanderungen, zum Beispiel zur Nachbarinsel Amrum, angeboten.
Wyk auf Föhr
Als weitere Wyker Sehenswürdigkeiten gelten der Glockenturm (erbaut 1886) sowie die Seepromenade Sandwall.